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Gedanken zum Jahresauftakt

Ein Interview mit der Geschäftsführung

Die erste 5-Tage–Woche im Neuen Jahr: „…jetzt wird wieder in die Hände gespuckt!“ Mit sprichwörtlich aufgekrempelten Ärmeln sitzen die beiden Geschäftsführer, Henrich Kleyboldt und Jörg-Michael Krichel, auf Einladung der Redaktion zu einer lockeren Gesprächsrunde beisammen. Sie bilanzieren, philosophieren und prognostizieren mit Blick auf das, was 2019 passiert ist, und das, was sie für IFÜREL in 2020 erwarten.

Vor ziemlich genau zwei Jahren waren die Topthemen (im Jahresauftaktgespräch Kleyboldt/Krichel/Bloch – Wir sind IFÜREL 01/2018), besorgniserregende Unfallzahlen, ein beklagenswerter Mangel an Kommunikation und Missstände beim Abrechnungsprozedere einerseits sowie der Kauf der Automation in Lünen und die Übernahme der Service-Mitarbeiter in die IFÜREL EMSR-Technik auf der erfreulichen Seite.

Was hat sich 2019 bewegt?

Krichel: Gesamtwirtschaftlich betrachtet hatten wir eine positive Ausganglage, die uns mit dazu verholfen hat, die richtige Richtung einzuschlagen und auch für IFÜREL eine gute finanzielle Basis zu schaffen. Endlich haben wir den Schwenk hinbekommen weg von einer bedingungslosen Kundenfokussierung ohne Rücksicht auf das, was unterm Strich dabei herauskommt, hin zu einem primären Zahlenbewusstsein bei bestmöglicher Kundenorientierung. Wir müssen sichtbar machen, was wir für den Kunden tun, damit unseren Dienstleistungen eine entsprechende Wertschätzung entgegengebracht wird. Dort, wo das nicht geschieht, müssen wir unseren Einsatz in qualitativer wie quantitativer Hinsicht überprüfen.

Kleyboldt: Endlich waren wir so auch einmal in der Lage, die günstigen wirtschaftlichen Voraussetzungen für uns auszuschöpfen und beispielsweise Preiserhöhungen konsequent durchzusetzen. Ich denke, wir haben es geschafft, eine Bewusstseinsveränderung herbeizuführen und dadurch das Ruder herumzureißen.

Was stimmt Euch nachdenklich?

Krichel: Die politische Situation betrachte ich mit Sorge. Die gesellschaftliche Zersplitterung, die allgemeine Verrohung, die bisher wenig gelungene Integration. Aber auch die an vielen Stellen abhanden gekommene Wertschätzung. Letzteres gilt auch für IFÜREL: warum haben wir so eine verhältnismäßig geringe Beteiligung beim Sommerfest oder den von uns angebotenen Mitarbeiter-Stammtischen?

Kleyboldt: Unter anderem die neuen Medien führen nach meiner Beobachtung zu größerer Polarisierung, Ich-Bezogenheit und einem oberflächlichen Umgang miteinander.

Was bereitet Euch derzeit schlaflose Nächte?

Krichel: (lacht) Kenne ich nicht.

Kleyboldt: Immer wieder die Frage, wie wir den Riesen-Tanker IFÜREL gedreht kriegen…

Krichel: Und ob es dafür genügt, liebgewonnene Vorgehensweisen über Bord zu werfen…

Was waren wichtige Meilensteine?

Krichel: Die Tatsache, dass es uns im letzten Jahr gelungen ist, sämtliche der auslaufenden Rahmenverträge nicht nur zu verlängern, sondern auch zu besseren Konditionen zu erhalten. Das bringt Ruhe ins Geschäft

Kleyboldt: …Und daran hast Du, neben vielen anderen Mitarbeitern, einen erheblichen Anteil.

Wie bewertet Ihr die Stimmung innerhalb des Unternehmens?

Krichel: Ich nehme eine gute bis sehr gute Stimmung im Unternehmen wahr. Das ist auch an der geringen Fluktuationsrate abzulesen.

Kleyboldt: Und sicherlich auch auf die besseren Ergebnisse zurückzuführen.

Was erwartet Ihr für 2020 mit Ungeduld?

Krichel: Ein gutes ERP-System, um eine bessere Steuerbarkeit der Unternehmensressourcen und Optimierung der betrieblichen Abläufe zu gewährleisten. Weiterhin den Fortschritt des Neubaus unserer Verwaltung als Zeichen des Aufbruchs. Und last but not least die Stillstände im Mai, die für uns eine noch nie dagewesene Größenordnung darstellen. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir das gestemmt kriegen, denn auch hier hat ein Umdenken stattgefunden: ich erkenne mehr gegenseitige Unterstützung (z.B. auch beim Ausleihen von Mitarbeitern an andere Baustellen bei Personalknappheit), einen respekt- und vertrauensvollen Umgang miteinander und die Bereitschaft, Dinge eigenständig zu regeln

Kleyboldt: Ich hoffe sehr auf ein höheres Maß an Zahlentransparenz, beispielsweise durch die elektronische Zeiterfassung, damit wir in die Lage versetzt werden, Prozesse zu verschlanken und schneller die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Woran wollt Ihr in nächster Zeit am intensivsten arbeiten?

Krichel: Am Thema Digitalisierung. Am ERP-System. Und an der Personalentwicklung.

Kleyboldt: Daran, eine Kultur der Verbindlichkeit, Verlässlichkeit und Transparenz zu schaffen. Und an der Ausarbeitung neuer Personalentwicklungstools, wie es uns auch durch die Forschungskooperation im Projekt VISITS erleichtert wird.

Was werden die besonderen Herausforderungen sein?

Krichel: Das Recruiting. Der Personalaufbau mit besonderem Schwerpunkt auf den Bereichen Planung und Engineering sowie MSR-erfahrene Mitarbeiter.

Wie gestaltet sich Eure Zusammenarbeit? Was sind die Stärken des jeweils anderen, die ihr besonders schätzt?

Kleyboldt: Bei Jörg beeindruckt mich immer wieder die Geschwindigkeit, mit der er Sachverhalte analysiert, Entscheidungen trifft und Maßnahmen ableitet. Es tut gut, größtenteils von der Hektik des operativen Geschäfts befreit zu sein, um andere Perspektiven einnehmen und sich neuen Fragestellungen widmen zu können.

Krichel: Ich rechne Henrich das mir entgegengebrachte Vertrauen und die Beständigkeit hoch an. Er stellt oft die richtigen Fragen dort, wo es sich vielleicht lohnt, noch einmal genauer hinzuschauen.

Ein Wunsch frei bei der guten Fee?

Beide: Dass wir die anstehenden Aufgaben erfolgreich bewältigen.